Patriotische Gesellschaften in Hamburg und Kiel
Exzellent war die Kieler Christian-Albrechts-Universität schon einmal: um 1800. Damals, zwischen dem Beginn der Französischen Revolution (1789) und dem „Frieden von Kiel“ (1814), entsteht in Schleswig-Holstein eine bedeutende deutsch-dänische Gelehrtenrepublik. Ihr intellektuelles Zentrum bildet die Freundschaft zwischen dem Philosophen Karl Leonhard Reinhold (1757 – 1823) und dem Dichter Jens Immanuel Baggesen (1764 – 1826). In dem liberalen akademischen Klima der dänischen Verwaltung kommt die Kieler Reformuniversität zu großer Blüte und bringt bedeutende wissenschaftliche und akademische Leistungen auf den Gebieten der Rechtslehre, der Theologie, der Philosophie, der Philologie, der Geschichte, aber auch der Forst- und Verwaltungswissenschaften hervor.
Mit der Universität und ihrem zunehmend internationalen Ruf erfahren auch die zivilgesellschaftlichen Institutionen Kiels einen Aufschwung: literarisch-philosophische Salons, der Verein der freiwilligen Armenfreunde, die Kirchengemeinden und das Frei-maurerwesen. In Kiel um 1800 formiert sich eine rege, in verschiedenen Institutionen und Medien Gestalt gewinnende bürgerliche Stadtkultur, die erhebliche Bedeutung über die Kieler Stadtgrenzen gewinnen wird.
Die Fortsetzung der im SoSe 2023 durchgeführten Ringvorlesung will im Sommersemester (nach den prägenden intellektuellen Personen und Profilen) nun die vielfältigen Netzwerke und Institutionen dieser borealen Gelehrtenrepublik einem größeren Publikum vorstellen. Zum Teil werden auch neue Forschungsergebnisse und bislang unausgewertete Archivalien der Öffentlichkeit präsentiert.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen der Philosophischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität, der Organisation „Alumni und Freunde der CAU e.V.“ und der Hermann-Ehlers-Akademie.
Die Veranstaltungsreihe – als Ringvorlesung – lautet Kiel um 1800 – Soziale Institutionen und intellektuelle Netzwerke in der deutsch-dänischen Gelehrtenrepublik
Kosten
Rahmendaten
- Dozent: Prof. Dr. Martin Krieger